Dehei bis Dahoam

Die ersten Tage unserer Reise führten uns bei schlechtem Wetter von Winterthur über den Arlberg nach Innsbruck.

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Nun sitzen wir also hier in Innsbruck mit Blick auf die Berge, welche die letzten Sonnenstrahlen einfangen, und schauen zurück auf die ersten Tage unserer Reise. Gemessen an der Distanz sind wir noch gar nicht so weit weg und doch sind wir nun definitiv unterwegs. Unser sicheres Zuhause haben wir gegen eines aus Zeltstoff getauscht, die Gedanken drehen sich nur noch ums hier und jetzt: Was wollen wir essen? Wie weit ist es noch? Wo können wir unsere Kleider trocknen?
Gerade letztere Frage war bei der aktuellen Wetterlage immer wieder Thema. Die ersten fünf Tage auf dem Rad waren gelinde ausgedrückt feucht. Auch wenn wir vor den ganz grossen Gewittern verschont wurden, gab es nur wenige trockene Momente und so suchten wir Abends entgegen unseren ursprünglichen Plänen jedes Mal einen Campingplatz für die Nacht auf. Eine heisse Dusche war dann doch eine zu verlockende Vorstellung.

Nach zwei Tagen dann der erste Grenzübertritt. Kurz durch das Fürstentum Lichtenstein und dann weiter nach Österreich, wo ein erster Höhepunkt auf uns wartete: die Überquerung des Arlbergpasses - Höhepunkt für einmal sehr wörtlich. Durch eine dicke Nebelsuppe kämpften wir uns Meter um Meter den Berg hinauf. Statt Aussicht gab es Regen und so passte unsere Stimmung zum Wetter, als wir oben ankamen. Nach einer kleinen Stärkung nahmen wir die Abfahrt in Richtung Landeck in Angriff, von wo es der Inn entlang nach Innsbruck ging.

Wenn man unserem Ausreiseformular Glauben schenken will, dann ist dies unsere neue Heimat - Dahoam halt. Unser erstes Etappenziel wurde als neuer Wohnort eingetragen. Aber wir hätten es schlechter treffen können. So wurden wir von der Offenheit und Hilfsbereitschaft der Österreicher positiv überrascht. Wir wurden angesprochen, wenn wir auf unseren Handys den Weg suchten. Man bot uns an, im Aufenthaltsraum zu schlafen, falls unser Zelt den Regengüssen nicht standhielte. Und ein Mitarbeiter eines geschlossenen Restaurants sah uns vor der Türe stehen und kam raus um uns Essenstipps zu geben.
Auch wenn das Wetter noch Potential hat - uns gefällt es hier!