Griechenlands Norden

Wir sind für einmal motorisiert unterwegs und dürfen bereits den nächsten Besuch empfangen. Im Norden zeigt sich Griechenland nochmals von seiner schönsten Seite.

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Wir freuen uns. Wir freuen uns, Athen zu verlassen. Wir freuen uns, einen anderen Teil von Griechenland kennen zu lernen. Wir freuen uns, für einmal motorisiert unterwegs zu sein. Wir freuen uns auf unseren nächsten Besuch aus der Schweiz.

Am Flughafen in Athen nehmen wir Timon, Saras Bruder, in Empfang. Mit ihm wollen wir den Norden Griechenlands entdecken und haben dafür ein Auto gemietet. Unsere zwei Hauptziele sind die Meteora Klöster und die Vikos Schlucht. Trotz Auto sind wir mit dem Zelt unterwegs, geniessen aber den Luxus, bei der Suche nach einem Schlafplatz einen grösseren Radius zu haben. Wir fahren in Nord-Westen und die Landschaft verändert sich. Mehr Laubbäume, andere Landwirtschaft und nach einigen Stunden ragen die Hügel von Meteora in den Himmel, schon von weitem ein imposanter Anblick. Meteora ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Griechenland. Da die Touristensaison definitiv vorbei ist, hält sich der Ansturm aber in Grenzen. Wir sind klassische Touristen, fahren von einem zum nächsten Aussichtspunkt, besuchen eines der Klöster und schiessen haufenweise Fotos. Die Landschaft mit den herausragenden Hügeln und den exponierten Klöstern ist eindrücklicher als erwartet und mit der Abendsonne ein wahrer Augenschmaus.

Für die Nacht entdecken wir einen Platz ein paar Kilometer weiter irgendwo in der Natur mit direktem Blick über die Ebene und die Hügel. Leichter Nebel legt sich über die Landschaft mit den farbigen Bäumen, der Herbst hat uns jetzt fest im Griff und zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Nächte sind lang und kühl, aber alles im erträglichen Rahmen.

Weiter gehts. Via Ionnina, ein hübsches Städtchen an einem See erreichen wir gegen Abend die Vikos Schlucht. Wir erhaschen knapp vor dem Eindunkeln einen ersten Blick in die imposante Schlucht. Im "Guinness-Buch der Rekorde" wird sie als die tiefste Schlucht der Welt bezeichnet, wobei die Angaben über die Tiefe von 600-1000m variieren. Naja, wie dem auch sei, ein eindrücklicher Anblick ist die Schlucht allemal, Rekord hin oder her. Sozusagen am Abgrund geniessen wir ein Outdoor Raclette bei windigem Wetter. Timon hat den Käse von Zuhause mitgebracht, so dass wir auch bei uns die Raclette Saison offiziell eröffnen können. Einzig eine Maus stört unseren Frieden kurzzeitig. Sie zeigt wenig Scheue und macht Annäherungsversuche, den Käse kriegt sie aber nicht.

Da nicht alle von uns 100% fit sind, müssen wir unsere Pläne anpassen und die Wanderung durch die Schlucht auslassen. Stattdessen machen wir einige kurze Spaziergänge zu diversen Aussichtspunkten und geniessen die schöne herbstliche Landschaft. Die Region ist atemberaubend, insbesondere im Herbst. Die Laubbäume sind farbig, die Schlucht imposant, die Dörfer aus alten Steinhäusern (und die neu gebauten im gleichen Stil) und der Einfluss des Tourismus hält sich noch stark in Grenzen. Wir würden am liebsten mehrere Tage in dieser Region verbringen und Wanderungen machen, doch wir müssen langsam retour nach Athen, da für Timon wieder der Alltag ruft.

Der Rückweg führt uns nochmals ans Meer, wo wieder einmal eine geschlossene Strandbar als Übernachtungsplatz dient. Wir geniessen eine weiter Spielrunde zu dritt und fahren am nächsten Tag noch bis nach Athen, wo wir einen letzten Abend in der uns bereits bekannten Stadt verbringen. Am nächsten morgen früh verabschieden wir Timon auch schon wieder, er geht Richtung Flughafen, wir Richtung Hafen. Die Zeit ging viel zu schnell rum und Timon ist schon wieder weg. Danke kamst du zu Besuch, wir haben es genossen mit dir eine uns noch unbekannte und wunderschöne Ecke von Griechenland zu entdecken und einen dritten Mitspieler für Gesellschaftsspiele zu haben.

Für uns geht es ab auf die Fähre, frühmorgens durch Athen. Die Strassen sind immer noch belebt, es ist Sonntag morgen früh und die Nachtschwärmer sind noch unterwegs. Wir geniessen die Fahrt durch das langsam erwachende Athen und sind bereit für die nächsten Entdeckungen.