Vom Regen in die Sonne
Vom Regen in die Sonne oder von den Bergen ans Meer. Durch Italien und Slowenien ans kroatische Meer.
Der erste Fischgeruch in der Nase, ein leichter Wind, vermehrt mediterrane Vegetation, wir nähern uns dem Meer. Nachdem wir Österreich verlassen haben, war unser nächstes grosses Ziel das Meer.
Dieser Abschnitt war geprägt von autoarmen Strassen und Grenzübergängen. Gleich mehrfach überquerten wir die italienische und slowenische Grenze, meist über irgend einen kleinen Grenzposten, manchmal deutete auch nur ein Schild darauf hin, dass wir ein neues Land erreicht haben. Wir fuhren viel, das Wetter wurde langsam wärmer, doch der Regen liess uns noch nicht ganz in Frieden. Kilometer für Kilometer strampelten wir dem Meer entgegen und motivierten uns durch dieses Ziel zu neuen Höchstleistungen. Die Freude war gross, als das Meer in Sichtweite kam. Da wir aber von der langen Etappe hundemüde waren, schafften wir am Abend nicht mal mehr den Spaziergang vom Campingplatz ans Meer.
Eine trockene Nacht am Meer, man könnte denken, nun sei unsere persönliche Regenzeit vorbei. Aber nein, genau an diesem Morgen kurz nach unserem Start Richtung Triest Zentrum, ergiesst sich ein heftiges und wasserreiches Gewitter über uns. Nun ja, mit Meerwind und warmen Temperaturen trocknet alles schnell, wir sausen ins Zentrum von Trieste dem Meer entlang und geniessen dort ein Mittagessen mitten im Trubel. Was dann folgt, ist schon beschrieben im Blog "Eine Ode auf italienische Radwege". Über diesen Weg verlassen wir Italien um nochmals etwas durch Slowenien zu fahren und dann ein neues Land, nämlich Kroatien zu erreichen. Dies ist auch die erste Grenze, an der unsere Pässe und Covid Zertifikat kontrolliert werden. Kroatien ist das letzte Land für den Moment, welches noch zur EU gehört, darum werden hier auch die Grenzen strenger kontrolliert.
Und nun radeln wir also vom kroatischen Inland erneut an die Küste. Und jetzt ändert sich etwas an unserer Gefühlslage. Plötzlich fühlt es sich viel mehr an wie "reisen". Es gibt neue Dinge zu entdecken, die Sprache ist fremd, das Meer in seinen schönsten Farben liegt vor uns. Unser Entdeckergeist ist nun definitiv geweckt und wir freuen uns richtig auf das was nun vor uns liegt. Wir erreichen Rijeka und sind einfach nur glücklich, über das Meer zu schauen und die Aussicht zu geniessen. Der Gedanke, von unserer Haustür bis ans Meer in Kroatien geradelt zu sein, macht uns auch ein bisschen stolz.
In Rijeka holt uns jedoch auch die Realität des Sommers an der kroatischen Küste ein. Sehr viele Touristen, ausverkaufte Unterkünfte usw. sind unserer neue Begleitung für die nächsten Wochen. Glücklicherweise finden wir eine sehr preiswerte Unterkunft kurz nach Rijeka. Das Zimmer sehr einfach, hält nicht ganz was im Internet versprochen wird und auch die Moskitos fühlen sich pudelwohl. Aber das Frühstück und der Meerzugang machen alles wett, so dass sich auch Sara damit versöhnt.
Dies der Start in unser Kroatien Abenteuer. Mehr dazu folgt. Kleiner Spoiler. Regen gehört nun definitiv der Geschichte an - für den Moment zumindest.