Was für eine Überraschung

Da treffen wir doch tatsächlich einen einheimischen Radreisenden!

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Wir sind auf dem Weg nach Gjirokastra und für einmal haben wir Gegenwind und zwar so richtig. Das Vorwärtskommen gestaltet sich dementsprechend mühsam und die eintönige Strecke entlang einer grossen Strasse kann die Stimmung erst recht nicht heben. So entscheiden wir uns, eine Kaffeepause einzulegen: Cappuccino angerührt aus Pulver. Super.

Fast beiläufig erspähen wir einen Fahrradfahrer mit Gepäck, der an uns vorbeizieht. Wie üblich versuchen wir zu erraten, woher er wohl kommt. Italien, so unsere Vermutung. Kurz darauf brechen wir auch wieder auf und überholen ihn, als er sich gerade ein paar frische Feigen pflückt. Natürlich halten wir an und wollen herausfinden, ob wir richtig liegen. Die Antwort überrascht uns dann aber sehr. Er sei Albaner und auf einer Rundtour durch sein Land. Seit Österreich ist dies der erste Einheimische, der verrückt genug ist, sich dies anzutun.

Die restliche Strecke überholen wir uns gegenseitig immer wieder und in Gjirokastra lädt er uns auf einen Kaffee ein. Er kommt aus Shkodër, woher auch sonst. Es ist jene fahrradverrückte Stadt, die wir auch schon kennenlernen durften. Dort arbeitet er als Bike Guide, ein doch sehr ungewöhnlicher Beruf für einen Albaner. Sein Englisch ist gut und so erzählt er uns von seiner Ausbildung und seinen Plänen. Stolz zeigt er uns sein Secondhand Fahrrad einer Schweizer Firma. Wir plaudern noch ein bisschen, doch dann verabschiedet er sich, da er noch ein gutes Stück weiter will.

Welch eine freudige Bekanntschaft dies für uns war. Und falls jemand einmal nach Albanien zum Biken will - wir hätten da noch einen Guide, den wir empfehlen könnten...